Holzfachwerk für freitragenden Gebäudekomplex

In der malerischen Umgebung von Herferswil bei Mettmenstetten im Säuliamt wurde ein eindrucksvoller Ingenieurholzbau realisiert, der funktionalen Ansprüchen gerecht wird, ästhetisch beeindruckt und kostenoptimiert konzipiert wurde. Das Projekt umfasst den Neubau eines Unterstands mit einer Grundfläche von 12 x 10 m und erstreckt sich auf eine Höhe von 8 m. Was diesen Bau jedoch besonders auszeichnet, sind seine einzigartigen Konstruktionsmerkmale und die innovative Umsetzung, die bei der Realisierung des Baus angewendet wurden.

Der Unterstand besteht aus drei imposanten Bockkonstruktionen aus Holzfachwerken, die sich über die gesamte Länge des Baukörpers erstrecken. Eine bemerkenswerte Eigenschaft dieses Projekts war die gezielte Reduzierung von tragenden Pfosten und Stützen, um die Nutzfläche für Fahrzeuge und Maschinen maximal freizuhalten. Dadurch konnte nicht nur eine grosszügige Manipulationsfläche geschaffen werden, sondern auch der enge Einfahrtsradius wurde optimiert, um den Anforderungen und Gegebenheiten der angrenzenden Durchfahrtsstrasse gerecht zu werden. Die Gebäudegrundfläche von 12 x 10 m ruht auf einem Fundament, deren Konstruktion lediglich auf der Länge von 3 Metern verankert ist, was gleichzeitig bedeutet, dass beeindruckende 7 Meter des Gebäudekomplexes freitragend sind. Diese Gegebenheit erforderte eine herausfordernde Fachwerkskonstruktion, welche für das Dach realisiert wurde. Die Ausführung zeichnet sich aus durch eine Vielzahl an klassischen Holz-Holz-Verbindungen und Versätzen, verbunden mit modernen Ingenieurverbindungen – jede an ihrem Ort sinnvoll eingesetzt. Die Knotenpunkte mittels lasergenau gefertigten Stahlplatten, verbunden mit Bauschrauben und Halb-BULLDOG in den Holzbauteilen, zählen zu den einfachen, dennoch sehr passgenauen und leistungsfähigen Ingenieurdetails.

Eine der grössten Herausforderungen bei der Konzeption und Umsetzung dieses Projekts bestand darin, dass die Konstruktion wechselwirkenden Kräften, sowohl erheblichen Lasten (Dachkonstruktion mit zusätzlichen Schneelasten im Winter) als auch umfangreichen Zugkräften (Windbelastung) standhalten muss. Eine sorgfältige Planung sowie die präzise Berechnung aller am Bau beteiligten Ingenieurgewerke, war eine zwingende Voraussetzung, um die optimale Stabilität zu gewährleisten.

Um die Windaussteifung zu optimieren und die Stabilität der Dachkonstruktion sicherzustellen, wurden Stahlstangen mit Gabelkopfbestückung verwendet. Die Dachflächen dieses Bauwerks wurden mit Solarmodulen auf dem Dach ausgestattet, um nachhaltige Energiegewinnung zu ermöglichen und somit die Umweltauswirkungen zu minimieren.

Die Planung und Umsetzung dieses Ingenieurholzbaus setzte eine enge Zusammenarbeit zwischen Architekten, Bauingenieuren und Handwerkern voraus, um die Gewissheit zu haben, dass die technischen Anforderungen an das Bauwerk jederzeit genügen. Insbesondere die Verankerungen in die Fundamente wurden mit höchster Präzision durchgeführt, um die Stabilität und Sicherheit des Unterstands zu gewährleisten.

Das Projekt belegt eindrucksvoll die Möglichkeiten des modernen Ingenieurholzbaus und demonstriert die Symbiose der modernen Bautechnik in Kombination mit traditionellem Handwerk. Ein inspirierendes Beispiel für zukunftsgerichtete Bauvorhaben mit individuellen Anforderungskriterien.