Mit schweren Betondecken und einer Trittschalldämmung lässt sich einfach ein guter Schallschutz erzielen. Diese Konstruktionsweise schneidet aber punkto Nachhaltigkeit und Bauprozess schlecht ab. Viel besser sind leichte Geschossdecken aus Holz. Für den Schallschutz werden diese nach aktuellem Stand der Technik mit einer zusätzlichen Masse beschwert. Holz-Beton-Verbundecken (HBV), schwere Unterlagsböden oder Schüttungen sind gängig. Leider verschlechtern diese Massnahmen die Klimabilanz des Holzbaus und die Rückbaubarkeit erheblich.
Für unsere Kundinnen und Kunden testen wir in unserem Trittschallprüfstand innovative Bodenaufbauten mit Vergleichsmessungen. Der Trittschallprüfstand ist das Resultat mehrerer Bachelorarbeiten an der Berner Fachhochschule Biel.
Mit dem Trittschallprüfstand messen wir die Veränderung des Trittschallschutzes durch die Anpassung einzelner Schichten. In diesem Beispiel dient ein bewährter Bodenaufbau als Referenzvariante. In zwei Varianten wird jeweils eine Schicht verändert und der Einfluss auf die Schalldämmwerte und die Ökobilanz analysiert.
Das Prüfverfahren ist angelehnt an die Norm ISO 16251-1. Als Trittschallquelle wird ein Norm-Hammerwerk verwendet. An der Unterseite der Trägerplatte wird der Körperschallpegel mittels Beschleunigungsmessung bestimmt, welche als Schnellepegel Lv angegeben wird. Aus dem ermittelten Schnellepegel der Referenzdecke wird das ΔLv zu der Prüfdecke gebildet. Das ergibt eine Aussage zur Veränderung der Trittschalldämmung gegenüber der Referenzdecke. Die Trägerplatte ist in den vier Ecken weich gelagert und so vom Prüfstand entkoppelt. Darüber liegt die Prüfdecke mit einer Abmessung von 100 cm × 100 cm. Die vertikale Eigenfrequenz der Prüfkörper auf den elastischen Auflagern wird für jeden Prüfkörper individuell auf 8 Hz abgestimmt. Die Schwingungsbeschleunigung wird mithilfe mehrerer uniaxialen piezoelektrischen Beschleunigungsaufnehmern an zehn Positionen gemessen. Die Signale werden verstärkt, Fourier transformiert und in Terzbändern gefiltert als Effektivwerte angegeben. Die Schwingungskalibrierung erfolgt gemäss den Anforderungen nach ISO 16063 (alle Teile).
Eine elastisch gebundene Splittschüttung verbessert den Schallschutz und übernimmt gleichzeitig die Funktion der Ausgleichsschüttung. Die preiswerte und schnell einzubauende Splittschüttung ersetzt die HBV Decken. Zudem ergibt sich eine Gewichtseinsparung von ca. 50 % gegenüber Beton. Wegen der vielen Vorteile setzt Timbatec dieses System bei Wohn- und Gewerbebauten ein und verzichtet auf HBV-Decken.
Hinweise
Aus der gebundenen Splittschüttung entweicht kein Wasser. Sie kann in der Regel ohne Trennlage direkt auf die Holzdecken aufgebracht werden. Auf heiklen Untergründen oder bei gewissen Lignatursystemen muss ein Trennvlies verlegt werden. Dies sollte vor allfälligen Leitungen (Elektro- oder Sanitärrohren) geschehen. Ein Randstreifen ist grundsätzlich nicht notwendig, kann aber bei feuchtigkeitsempfindlichen Wänden oder für die nachfolgenden Unterlagsböden bereits angebracht werden.
Materialdicke: Normalerweise wird die Schüttung in einer Stärke von 50 mm bis 80 mm eingebracht. Dünnere Schichtstärken (mind. 30 mm) bringen wesentlich geringere Verbesserungen des Schallschutzes; Dicken über 80 mm haben laut Hersteller des Bindemittels keinen erheblichen Nutzen.
Austrocknung: Das wasserbasierte Bindemittel benötigt gute Austrocknungsbedingungen. Die Raumtemperatur sollte mindestens 15° Grad C betragen und eine gute Belüftung muss gewährleistet sein. Bei einem schlechten Klima (hohe Luftfeuchtigkeit und/oder kalte Temperaturen) findet schlimmstenfalls gar keine Trocknung statt. Wenn die Splittschicht durchgetrocknet ist und beim Begehen fest wirkt, können die weiteren Schichten verlegt werden.
Allgemein: Da dieses System auf einem 4-8 mm Splitt beruht, sind leichte Höhendifferenzen zu erwarten. Bei Trockenböden muss daher eine feine Ausgleichsschicht (Trockenschüttung) vorgesehen werden. Die gebundene Splittschüttung Köhnke K 102-CH ist eine Ausgleichsschicht und hat keine feste Oberfläche. Ein Baustellenbetrieb ist daher nur sehr beschränkt möglich; es müssen allenfalls Holzplatten zum Schutz verlegt werden.