Das Projekt
Damit das Blutspendezentrum für die Zukunft gewappnet und weiterhin ein effizienter Betrieb möglich war, war eine Gebäudeerweitung unumgänglich geworden. Da keine bebaubaren Flächen neben dem Gebäude frei waren, suchte man nach einer anderen Lösung. Das bestehende Gebäude ist ein viergeschossiger Bürobau, welcher von einem grosszügig nach oben abgeschlossenen Atrium in der Höhe von zwei Geschossen umgeben ist. Ergo: die Atriumfläche durch Zwischendecken ergänzen und über dem Dachgeschoss eine Aufstockung realisieren. So würde sich das Platzangebot wie folgt erweitern: Cafeteria / Besprechungszimmer im EG, 8 Behandlungszimmer im 1. OG und 12 Arztbüros mit breitem Korridor im DG.
Es galt also, das viergeschossige Gebäude im Innenhof und auf dem Dach zu erweitern. Um das zusätzliche Gewicht gering zu halten, wurde für die Wände die Holzrahmenbauweise gewählt. Der Erweiterungsbau erstreckt sich im Innenhof über EG, 1.OG und über Dach mit Aufstockung. Das Primärtragwerk sind Stahlstützen, die im EG den Stahlbetonsäulen vorgesetzt wurden.
Die Bauweise
Darauf sind im 1.OG Holzfachwerke versetzt, die über Innenhofbreite spannen und stockwerkhoch sind. Die Fachwerke übernehmen statische Aufgaben, sind zugleich aber auch raumabschliessende Elemente. Die Zwischendecke EG/1.OG ist auf Stahlwinkeln gelagert, die in Fachwerke integriert und einzelnen Winkeln, die auf die Betonstirne /-wände versetzt sind. Spannrichtung: von Fachwerk zu Fachwerk, resp. zu den Betonwänden. Um die neu entstandenen Räume im 1.OG abzuschliessen und den Korridor auszubilden, wurden die Verglasungen zum Innenhof demontiert. Zwischen die bestehenden Stahlbeton-Stützen wurden Holzrahmenbauwände versetzt. Die Zwischendecke 1.OG/Aufstockung ist direkt auf die Fachwerke aufgelegt. Die Aufstockung ist in herkömmlicher Rahmenbauweise erstellt. Um bereits eine Teil-beschattung der Längsseiten-Glasfront zu erreichen, wurde das Vordach wie auch die Seitenwände markant über die Fassade hinausgezogen. Dem so entstandenen Vorsprung wurde mittels Lärchenrost-Verkleidung eine warme, einladende Aussenfläche gegeben. Die Restfläche wurde mit Swisspearl-Platten verkleidet. In der Dachkonstruktion der Aufstockung wurden fünf Oblichter für die natürliche Korridorbelichtung eingebaut.
Baudaten
- Brettschichtholz 12 m3
- Dreischichtplatten 2120 m2
- OSB-Platten 238 m2
- Konstruktionsvollholz 23 m3
- Rahmenbaukanteln 16 m3
- Lärchenholz für Rost etc. 475 m2
Leistungen Timbatec
- SIA Phase 31 Vorprojekt
- Kostenschätzung
- SIA Phase 32 Bauprojekt
- Statik und Konstruktion
- SIA Phase 41 Ausschreibung und Offertenvergleich
- SIA Phase 51 Ausführungsprojekt
- Fachbauleitung und Baustellenkontrollen
Architekt
Moser+Colombo Innenarchitektur GmbH
5000 Aarau
Holzbauunternehmer
Schäfer Holzbautechnik AG
5605 Dottikon