Aus der Entwurfsidee, das Projekt mit dem Hangverlauf nach Süden zu entwickeln, entsteht ein Platz auf zwei Ebenen, wobei der 3m tiefere Abschnitt des Marktplatzes mit einer Sitzstufenanlagen vom Vorplatz auf Straßenniveau getrennt und als Veranstaltungsarena ausgebildet wird. Die Ansicht des Gemeindezentrums an der Wiedener Straße ist eingeschoßig. Hinter dem Bürgerbüro und der Bäckerei wird das Gemeindeamt und darunter der Veranstaltungsbereich mit Saal und Bibliothek als Splitlevel organisiert. Den südlichen Abschluss des Marktplatzes bildet, mit einer Querdurchwegung vom Gemeindezentrum getrennt, der eingeschoßige Kindergarten.
Das Preisgericht begrüßt die maßstäblich adäquate Ausbildung der Gebäudevolumen, den produktiven Umgang mit der Topographie und beurteilt vor allem die Funktionalität des Kindergartens sehr positiv. Die Anordnung der Gruppen zum Garten sowie die zweiseitige Orientierung im Eingangsbereich werden dabei besonders hervorgehoben.
Kritisch diskutiert wird die Funktionalität des Platzes, der im oberen Bereich den notwendigen Windschutz vermissen lässt und vom Zuschnitt her für Veranstaltungen ungeeignet erscheint. Der untere Teil des Platzes ist zwar als Freibereich für den Saal gut konzipiert, die Arena wird allerdings als zu groß und in Bezug auf den Wartungsaufwand kritisch gesehen. Ungünstig ist auch die Verkehrserschließung gelöst, da vom westseitigen Parkplatz aufgrund der Barrierewirkung der Arena der gesamte Marktplatz umrundet werden muss, um barrierefrei zum Kindergarten bzw. zur Bibliothek und zum Veranstaltungssaal zu gelangen. Die Konzeption des Markplatzes, der weit in die Tiefe des Planungsgebiets hinein ausgedehnt wird, generiert Probleme im Bereich des Kindergartenspielplatzes, der vor allem ostseitig nur eine enge Restfläche besetzen kann.