Das Projekt
Früher standen anstelle des neuen Mehrfamilienhauses Brühlmatt im Zentrum in Urdorf bei Zürich drei einzelne Wohnhäuser. Die 1961 erstellten Bauten waren aber in die Jahre gekommen und mussten ersetzt werden. Eine Renovation wäre zu teuer geworden. Das Anliegen der Bauherrschaft, der Allgemeinen Baugenossenschaft Urdorf (ABU): kostenbewusst bauen ohne Abstriche bei Wohnkomfort und Nachhaltigkeit machen zu müssen. Realisiert wurde das neue MFH Brühlmatt als länglicher, dreiteiliger Bau. Die Wohnungsgrundrisse sind flexibel, um verschiedene Generationen anzusprechen. Die nichttragenden Innenwände können versetzt werden, damit lassen sich zum Beispiel zwei 2,5-Zimmerwohnungen in eine 5-Zimmer-Wohnung verwandeln.
Die Bauweise
Das neue Mehrfamilienhaus ist ein Hybridbau: Innere Tragwände und Geschossdecken sind aus Stahlbeton, die Aussenwände wurden mit vorgefertigten tragenden Holzbauelementen ausgeführt. Die Stützen aus Brettschichtholz sind in die Aussenwandelemente integriert und tragen die Betondecken. Diese Bauweise hat viele Vorteile. Unter anderem konnte die Montage der Holzelemente parallel zum Massivbau hochgezogen werden, womit auf das nachträgliche Versetzen der Elemente hinter dem Fassadengerüst verzichtet werden konnte.
Die Herausforderung
Die Lauben, über welche die 32 Wohnungen erschlossen sind, durften nicht direkt vor der brennbaren Fassadenverkleidung aus Holz stehen. Damit im Brandfall durch die brennbare Verkleidung keine Gefährdung entstehen kann, sind die Laubengänge leicht abgesetzt vom Wohnbau konstruiert worden. Damit kann man auch bei einem Brand sicher aus dem Gebäude flüchten.
Baudaten
- Fassadenelemente 1350 m2
- Voll- und BSH Holz 80 m3
Leistungen Timbatec
- Statik und Konstruktion
- Fachplanung Brandschutz
- SIA Phase 51 Ausführungsprojekt
Fotografie
Zeljko Gataric
8048 Zürich
Architekt
S+M Architekten
8050 Zürich
Bauherrschaft
Allgemeine Baugenossenschaft Urdorf
8902 Urdorf
Bauingenieur
Hetzer, Jäckli & Partner Ingenieurbüro AG
8610 Uster
Holzbau
Strabag AG
8315 Lindau