Erster Rang im Studienauftrag Entwicklung Sauerländer-Areal, Aarau

26.01.2024

Das Planer-Team Gautschi Lenzin Schenker Architekten AG, Aarau, david & von arx landschaftsarchitektur gmbh, Solothurn und die Timbatec Holzbauingenieure Schweiz AG, Zürich gewinnen den Studienauftrag Entwicklung Sauerländer-Areal, Aarau. Herzliche Gratulation.

Erster Rang im Studienauftrag Entwicklung Sauerländer-Areal, Aarau

Das Areal um das denkmalgeschützte Sauerländerhaus im Zentrum von Aarau soll in den kommenden Jahren sorgfältig weiterentwickelt werden. Anstelle des ehemaligen Ökonomiegebäudes ist ein innovatives Mietwohnhaus mit teilweise gewerblicher Nutzung vorgesehen. Aufgrund der städtebaulich sensiblen Ausgangslage lud die Zürcher Kantonalbank als Grundeigentümervertreterin fünf Planungsteams zu einem Studienauftrag ein. Der Projektvorschlag des Teams um das Aarauer Büro Gautschi Lenzin Schenker Architekten überzeugte das Beurteilungsgremium u. a. durch seinen unverwechselbaren und leichten architektonischen Ausdruck am meisten.


Arealentwicklung Sauerländer-Areal, Aarau

Das Sauerländer-Areal und seine Umgebung repräsentieren einen wichtigen baugeschichtlichen Abschnitt der Stadt Aarau. Historisch gesehen umfasste es neben dem integral geschützten und 1834 vom gleichnamigen Verlag erstellten Sauerländerhaus und dem nördlich gelegenem Ökonomiegebäude Laurenzenvorstadt 85/87 auch die Nachbarparzelle mit dem 2012 entstandenen Wohn- und Gewerbehaus Laurenzenvorstadt 95. Die Liegenschaften befinden sich gemäss revidierter Bau- und Nutzungsordnung der Stadt Aarau in einer gemischt genutzten Zentrumszone mit einem Mindestwohnanteil.

Visualisierungen
Copyright: © Studio Blomen, Zürich

Situationsplan
Copyright: © Bilder GAUTSCHI LENZIN SCHENKER Architekten AG, Aarau

Modell
Copyright: © Zürcher Kantonalbank, Zürich


Sorgfältig gesetzter Neubau

Eine Machbarkeitsstudie unter Beteiligung der Stadt und der kantonalen Denkmalpflege regte bereits 2021 an, das ausschliesslich gewerblich genutzte Ökonomiegebäude an der Laurenzenvorstadt 85/87 durch einen qualitativ hochstehenden und sorgfältig gesetzten Neubau mit mehrheitlich Mietwohnungen zu ersetzen und die Aussenräume neu zu gestalten. Aufgrund dessen lud die Zürcher Kantonalbank als Vertreterin der Grundeigentümerin Swisscanto (CH) REF Responsible Swiss Commercial fünf Planungsteams dazu ein, im Rahmen eines Studienauftrags Projektvorschläge zu präsentieren.

Das Beurteilungsgremium war genauso beeindruckt von der hohen Qualität und Vielfalt aller Projektvorschläge wie die beratenden Expert:innen aus unterschiedlichsten Bereichen wie der Nachhaltigkeit oder der Denkmalpflege. Zur Weiterbearbeitung empfohlen wurde schliesslich einstimmig der Vorschlag des Teams Gautschi Lenzin Schenker Architekten (Aarau) mit david & von arx landschaftsarchitektur (Solothurn) und Timbatec Holzbauingenieure (Zürich).

Öffentlicher, belebter Charakter

Das Siegerprojekt schlägt mit seinem angedeuteten Industrie- bzw. Werkstattcharakter in rasterartig aufgebauter Holzbauweise eine Neuinterpretation des Ökonomiegebäudes vor. Das kompakte und trotzdem leicht wirkende Volumen steht parallel zum Sauerländerhaus und reagiert mit einer Staffelung im Norden. Es ist bewusst gleich hoch wie die Traufe des Sauerländerhauses und wahrt genügend Raum zur benachbarten Laurenzenvorstadt 95. Auf dem Sauerländer-Areal kann so gemäss Beurteilungsgremium ein stimmiges Ensemble samt vorgelagertem, parkartigem Garten mit biodiverser Bepflanzung entstehen. Der ursprünglich als Wirtschaftshof genutzte Vorplatz mit historischer Pflästerung soll ein belebter Begegnungsort mit öffentlichem Charakter bleiben und in dieser Funktion noch gestärkt werden. Dafür werden u. a. die Parkplätze in eine Einstellhalle verlegt. Neben der unveränderten gewerblichen Nutzung des Sauerländerhauses und beispielsweise Coworking-Spaces, Yogastudios oder Wohnateliers im Erdgeschoss des Neubaus, könnte hier auch das heutige Kino weiterbestehen und für Leben sorgen.

Den Grossteil der Nutzung (ca. 80 Prozent) sollen im Neubau allerdings Mietwohnungen ausmachen. Holz wird, wie bei der Fassade mit den Laubengängen resp. Balkonen, auch im Inneren das dominierende Material sein. Die qualitätsvollen, kompakten Wohnungen mit flexibler Grundrisskonfiguration heben sich von «herkömmlichen» Wohnangeboten ab und sollen eine urbane Bewohnerschaft ansprechen.

Nächste Schritte

In den nächsten Monaten wird das Ergebnis des Studienauftrags u. a. unter Einbezug der Eigentümerschaft der Laurenzenvorstadt 95 oder der Kinobetreiberin geprüft, vertieft und das weitere Vorgehen definiert. Nach Ausarbeitung eines konkreten Bauprojekts durch Gautschi Lenzin Schenker Architekten wäre ein möglicher Baubeginn frühestens Ende 2027. Bis zu diesem Zeitpunkt hat die Planung auch keinerlei Auswirkungen auf die bestehenden Mietverhältnisse. Über die relevanten Schritte werden alle Involvierten und die Öffentlichkeit wiederum frühzeitig informiert.


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