04.06.2020
Die Schule Wiesental im Kanton Zug wird mit einem Ersatzneubau den heutigen Bedürfnissen angepasst. Im neuen Schulhaus sollen dereinst 560 Kinder unterrichtet werden. Timbatec ist bei dem vom Architekturbüro Penzisbettini geplanten Holzbau für die Statik und den Brandschutz verantwortlich.
Mit einem Wettbewerb wurde Ende 2018 ein geeignetes Projekt für den Ersatzneubau auf dem bestehenden Areal der Schule Wiesental in Baar gesucht. «Domino» – so heisst das Siegerprojekt. Entworfen wurde der Schulhauskomplex bestehend aus vier Gebäuden vom Architekturbüro Penzisbettini aus Zürich. Timbatec hat die Architekten bereits in der Wettbewerbsphase mit ihrem Know-how im Bereich Brandschutz und Statik unterstützt. Heute freuen wir uns, als Fachplaner bei dem Projekt dabei zu sein. Der Baustart der ersten Etappe ist voraussichtlich im Jahr 2022. Drei Jahre später sollen erste Gebäudeteile im Minergie-P-Eco Standard in Betrieb genommen werden.
Der Schulhauskomplex bestehend aus vier Gebäuden. Spannend ist vor allem das Haus Ost mit der Turnhalle im Untergeschoss und den darüber liegenden Schulräumen.
Die Häuser Süd und West sind je zweigeschossige Holzbauten mit einem Untergeschoss aus Stahlbeton. In diesen Gebäuden befinden sich neben den Schulräumen die Kantine, eine Hauswartswohnung sowie Technikräume. Die Aula und die Mediathek befinden sich in dem eingeschossigen und leicht versenkten Baukörper Nord.
Das Hauptgebäude Ost ist 96 Meter lang und 28 Meter breit. In den zwei Untergeschossen aus Stahlbeton befindet sich die Technik, eine Sporthalle und die Tiefgarage. Darüber liegen drei Geschosse aus Holz für den Schulbetrieb. Über der Dreifachturnhalle spannt ein zweigeschossiges Fachwerk als Tragstruktur. Das wird eines der grössten je gebauten Holzfachwerke in der Schweiz.
Das Primärtragwerk (blau) überspannt die Turnhalle mit einer Breite von rund 33 Metern.
Holz – der richtige Baustoff für Schulhäuser
Heute baut man Schulhäuser aus Holz. Die
Schule Wiesental ist ein gutes Beispiel dafür, dass das auch bei grossen
Bildungsbauten möglich und sinnvoll ist. Denn: Holz ist ein natürlich nachwachsender Rohstoff, der für seine
Herstellung nur Sonnenenergie und Wasser benötigt. Ernte und Verarbeitung
erfolgen sehr energiearm und das Material speichert erst noch CO2. Ein
Kubikmeter Holz entlastet die Atmosphäre um rund eine Tonne des Treibhausgases. Denn:
Bäume wandeln beim Wachstum dank der Fotosynthese CO2 in Sauerstoff und
Kohlenstoff um.
Holzbauten sind nicht nur ökologischer, sondern meist auch schneller fertig gestellt. Dank dem hohen Vorfertigungsgrad wachsen auch Grossprojekte schnell in die Höhe und stehen den Schülerinnen und Schülern früher zur Verfügung als vergleichbare Projekte aus anderen Baumaterialien. Fortschrittliche Gemeinden bauen ihre Schulhäuser heute aus Holz.